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AUGUST 2015

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WIEDLISBACHER

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Lebendiges Brauchtum

Der Jodlerklub begann das Jahr 2015 mit

der 60. Hauptversammlung am 23. Janu-

ar 2015 im Restaurant Schlüssel. Neben

den ordentlichen Traktanden wie die

Neuwahlen von Vizepräsidentin Made-

leine Lanz, Sekretär Fredy Bracher, Diri-

gentin Margrit Roth und Vizedirigent

Martin Ingold, alle infolge Ablauf der

Amtszeit, wurde die Zukunft einmal

mehr zum Thema. Trotz der jetzt gerade

mal zweijährigen Zusammenarbeit mit

dem JDQ Langenthal, die soweit auch

sehr gut funktioniert, kämpfen und pla-

gen uns halt immer noch die gleichen

Nachwuchsprobleme oder Sorgen, wie

viele andere Vereine auch. Wer weiss

wie lange wir uns mit künstlichen Mass-

nahmen noch weiter über Wasser halten

können.

Warum sich die Jungen, besonders

im Mittelland, nicht mehr für unser

Brauchtum, die Volksmusik und den

Jodelgesang einsetzen oder interes-

sieren, liegt sicher auch daran, dass

das Singen, besonders in den jungen

Jahren zu Hause in der Familie, in

der Schule und in den Vereinen nicht

mehr gepflegt oder geübt wird.

JODLERKLUB

«

RANDFLUEH

»

WIEDLISBACH

Es kann daher nicht nur an der heutigen

individuellen Lebensweise liegen, oder

dass man sich nicht mehr an einen Ver-

ein binden will. Ganz im Gegenteil, man

ist meist in mehreren Vereinen und

sucht sich dann halt für den gleichen

Abend oder Tag mit fadenscheinigen

Ausreden darunter das Beste aus. Auch

unsere Texte kamen schon vermehrt zur

Sprache und dass man bei den Jodlern

halt auswendig singen und darum in der

Freizeit noch zusätzlich lernen muss.

Ein weiteres Beispiel sei auch die von den

Jodlern vielmals besungene heile Welt.

Dabei gibt es doch noch so viele schöne

alte Lieder die immer noch sehr gut zur

Schweiz und zu unserer Gesellschaft pas-

sen. Wir Jodler wollen sicher keine Prob-

leme besingen, sondern uns am Gesang

erfreuen und Freude bereiten und uns

dabei auch noch erholen können. Was

die unzähligen Anfragen für Auftritte,

Familienfeste, Geburtstage etc. immer

wieder beweisen. Nun erwacht man

nebst der Schule (habe kürzlich gesehen,

dass im Musikunterricht auch wieder

singen angeboten wird) langsam auch in

Bundesbern. Man sieht offenbar ein, dass

zu unserer Volkskultur Sorge getragen

werden muss. Das Jodeln und die Volks-

musik haben plötzlich auch im Bundes-

haus an Ansehen gewonnen.

Mit einer Tracht sei man stets und bei je-

dem Anlass gut angezogen, was die Poli-

tiker aller Parteien am Trachtentag im

Bundeshaus auch bewiesen. Es wurde

auch bemängelt, dass man bei Staats-

empfängen in der Schweiz keine Trach-

ten antreffe, während dies in anderen

Ländern längst der Fall sei. Getrauen wir

uns wohl nicht zu zeigen woher wir kom-

men? Dabei verbindet doch die Musik,

egal wie und wo.

Am 7. Februar 2015 wurden in Schwar-

zenburg unser Ehrenpräsident Martin

Ingold und unser Präsident René Glaus

für 25 Jahre Mitgliedschaft im BKJV zu

Ehren-Veteranen ernannt. Es war selbst-

verständlich, dass der ganze Klub für die-

se Ehrung anwesend war und sich so für

ihre Treue zum Jodelgesang und Brauch-

tum mit einem Lied vor der mächtigen

Kulisse bedankte. Trotz grosser Konkur-

renz in der näheren Umgebung stiess

doch unsere Abendunterhaltung wieder

auf grosses Interesse. Die Anwesenden

mussten ihr Kommen nicht bereuen und

genossen die Darbietungen in der schön

mit Liebe geschmückten Froburg in vol-

len Zügen. Der Jodlerklub, unter der Lei-

tung von Margrit Roth, eröffnete das

Konzert mit den Liedern «Bärgmorge»

von Paul Müller-Egger und «E Jodler» vom

erst kürzlich verstorbenen Komponisten

Bruno Häner.

Nach der Einlage von Fabienne Schadegg

am Hackbrett und dem 3 Generationen

Chörli Roth-Schadegg folgten die Lieder

«s Glück im Läbe» vom Lotzwiler Heinz

Güller und S`Alphüttli von Ernst Märki.

Noch einmal begeisterte Fabienne die

aufmerksamen Zuhörer mit ihrem ge-

konnten Hackbrettspiel. Dass sie auch

gesanglich etwas zu bieten haben, bewie-

sen die zwei Schwestern Michelle und

Fabienne zuerst im Duett und danach

noch einmal mit Mutter Madeleine und

Grosi Margrit in Begleitung von Franz

Flückiger, zum Abschluss unter grossem

Applaus mit zwei lüpfigen Liedern und

einer Zugabe.

Mit den schön vorgetragenen, bestens in

die Jahreszeit passenden, Liedern «i freu

mi» von Paul Meier und «Waldversprä-

che» von Paul Schreiber wurden auch die

Jodlerinnen und Jodler mit grossem Bei-

fall belohnt und mit der Zugabe «We d

Schwälbeli i Süde zieh» von Adolf Stähli

wurde dann der anspruchsvolle erste

Konzertteil abgeschlossen. Mit dem Lust-

spiel «Es Chnächtli und es Mägtli» lief die

eingespielte Theatergruppe unter der Re-

gie von René Reber zur Hochform auf

und das begeisterte Publikum verdankte

es mit viel Szenenapplaus. Unsere Thea-

tergruppe mit deren Rollenverteilung

verdient es auch einmal namentlich vor-

gestellt zu werden.

Es spielten:

Doris Rohn (Magd), Andreas Rohn

(Knecht), Cornelia Reber (Ausstei-

gertyp), René Reber (Aussteigertyp

und Regie), Liliana Fichera (Roman-

autorin), Stefan Reber (Gemeinde-

amman), Rowena Loosli (Souffleuse)

und Judith Zimmerli (Maske).

Herzlichen Dank für euren Einsatz

und eure Begeisterung für das

Theaterspiel.

Im musikalischen zweiten Teil wurde

das Schwyzerörgeli-Trio Vollgas seinem

Namen vollauf gerecht und machte wirk-

lich für alle Zuhörer und die vielen Tanz-

lustigen Musik mit Vollgas. Alles in allem

ein gelungener und gemütlicher Anlass

mit vielen Delegationen aus nah und

fern, bei denen wir uns auch nachträg-

lich noch einmal ganz herzlich bedan-

ken möchten. Am Samstag den 04. April

2015 folgten wir der Einladung unserer

Passivmitglieder Therese undWalter Hei-

niger vom Restaurant «Chrump» in Rö-

thenbach zum 60. Geburtstagfest von

Therese und dem 30. Geschäftsjubiläum

und erlebten trotz garstigemWetter und

einer grossen, dankbaren Gästeschar ei-

nen wunderschönen Tag.

Beispiele wo es noch gemacht wurde gibt

es ja mit „Oeschs die Dritten“, den Ge-

schwister Weber und den „Schüpferi

Meitli“ immer wieder. Selber komme ich

auch aus so einer Familie inwelcher noch

viel gesungen wurde und das Singen in

der Schule im Lehrplan noch einen fes-

ten Platz hatte. Auch im Militär war das

Singen ein fester Bestandteil. Es förderte

die Moral, die Kampfkraft die Kamerad-

schaft und das wichtigste überhaupt das

Zusammengehörigkeitsgefühl.

VEREINE

VEREINE

Es heisst nun, Jodeln führe

uns zusammen und das tue

gerade in unserer hektischen

Zeit gut.

Für die Einladung und die

grosszügige Bewirtung

bedanken wir uns noch

einmal aufs herzlichste bei

Therese, Walter und Personal.